Weitwandern bietet die Möglichkeit, sich für mehrere Tage vom Trubel des Alltags zurückzuziehen, innere Ruhe zu finden und ins Naturgeschehen einzutauchen. Seien es die magischen Sonnenaufgänge, das Beobachten der alpinen Tierwelt oder das Glühen der Gletscher in der Abendsonne: Das Zillertal bietet eine Fülle an bestens ausgeschilderten Weitwanderwegen, die anhand der jeweiligen Ansprüche ausgewählt werden können. Von geplanten Touren mit Gepäcktransport bis zum mehrtägigen Hüttentrekking mit Übernachtung in Alpenvereinshütten ist alles dabei. Wanderer:innen genießen nicht nur Schritt-für-Schritt die Bergwelt des Zillertals, sondern auch regionale Spezialitäten in den zahlreichen Berghütten entlang des Wegs.
Vom Tegernsee bis Sterzing: Die Alpenüberquerung
Auf der Route vom Tegernsee über das Zillertal bis nach Sterzing erwandert man sich gleich drei Länder. Die Tour auf leichten bis mittelschwierigen Wegen ist ideal für Genusswanderer. Übernachtet wird jeweils in den Ortschaften im Tal. Öffentliche Verkehrsmittel und Bergbahnen bringen die Wanderer wieder bequem an die jeweiligen Startpunkte in Höhenlagen um 2.000 Meter. Mehrere Dienstleister unterstützen bei der Planung und organisieren bei Bedarf auch Gepäckstransporte zwischen den Etappenzielen.
Berliner Höhenweg in sechs Tagen
Wer das Abenteuer in luftigen Höhen sucht, findet mit dem Berliner Höhenweg - auch bekannt als Zillertaler Runde – einen Schatz unter den Weitwanderwegen. In 6 bis 8 Etappen führt die Route über stolze 5.300 Höhenmeter durch die hochalpine Landschaft des Hochgebirgs- Naturpark Zillertaler Alpen. Die anspruchsvolle Mehrtagestour verläuft über teils stark ausgesetzte, vielfach seilversicherte Steige und setzt neben ausgezeichneter Kondition auch alpine Erfahrung voraus. Als besondere Höhepunkte gelten die Gipfelüberschreitung des Schönbichler Horns mit 3.134 Metern und die Übernachtung in der altehrwürdigen Berliner Hütte – ein Juwel alpiner Baukunst. Der Berliner Höhenweg ermöglicht bei jedem Etappenziel den Abstieg ins Tal und kann so flexibel weit begangen werden.
Peter-Habeler-Runde
Die nach dem heimischen Alpinisten Peter Habeler benannte Runde führt über 4.230 Höhenmeter und 56 Kilometer rund um das Olperer-Massiv im hinteren Zillertal. Der ideale Zustiegsweg führt von Hintertux zum Tuxerjochhaus. Grundvoraussetzung für diese Tour ist alpine Erfahrung, Trittsicherheit und eine ausgeprägte Kondition. Das Teilstück zwischen Friesenberghaus bis zur Geraer Hütte ist laut Peter Habeler eine der schönsten Durchquerungen in den Ostalpen.
Weibs- und Mannsbilder Tour
Diese beiden Touren in der Region Zell-Gerlos starten im Nationalpark Hohe Tauern direkt bei den weltberühmten Krimmler Wasserfällen und führen entlang der mächtigen Reichenspitzgruppe in die Bergwelt des Zillertals. Neben hochalpinen Hüttenübernachtungen sind auch Aufenthalte in komfortablen Hotelbetten oder im Wellnesshotel in Angebot enthalten.
Gute Organisation gefragt
Mehrtägige Wanderungen in den Alpen erfordern eine gute Vorbereitung. Neben einer frühzeitigen Buchung der Hüttenunterkünfte sollte auch das mitgetragene Gepäck gut geplant sein: ganz nach der Devise „so wenig wie möglich - so viel wie nötig“. In der Regel reicht die Weitwandersaison im Zillertal von Juni bis Ende September und orientiert sich an den Betriebszeiten der Alpenvereinshütten. Witterungsbedingt kann es zu weiteren Einschränkungen kommen. Besonders wichtig ist auch während der Tour das laufende Beobachten des Wettergeschehens und der aktuellen Vorhersagen – gerne auch mit Absprache mit den Hüttenwirten oder in Begleitung eines Bergführers.