Erfolgreiche Digitalisierungsstrategien müssen nicht den weltweit agierenden „Big Playern“ überlassen werden – wenn einer Destination ein Schulterschluss gelingt, dann können Daten, Umsatz und Nachfrage für den regionalen Kreislauf und Erfolg effektiv genutzt werden. Möglich macht diese vielbeachtete Entwicklung die enge Zusammenarbeit von Zillertal Tourismus, den Seilbahngesellschaften, den vier Tourismusverbänden und den vielen Unternehmen vor Ort.
In erster Linie wurde mit „myZillertal“ ein virtueller Marktplatz erschaffen, der es Nutzer:innen ermöglicht unzählige Produkte und Dienstleistungen unkompliziert über ein einziges Tool zu buchen. Ein weiterer Vorteil in der Entwicklung einer eigenen Zillertal-E-Commerce-Plattform, liegt in der Datengenerierung und -auswertung. Welche Produkte sind beliebt, welche Veranstaltungen interessieren Gäste, wann buchen sie, welche Angebote nehmen Einheimische oft und gerne an, wie oft schließen sie eine Transaktion ab? All diese Fragen können mit Hilfe der gesammelten Daten beantwortet werden und so zur zukünftigen Weiterentwicklung des touristischen Angebots des Zillertals genutzt werden.
Die stärksten Kunden kommen aus Deutschland und Österreich
Ronald Felder, Geschäftsführer der Zillertal Tourismus GmbH, präsentierte beeindruckende Verkaufs- und Umsatzsteigerungen der myZillertal: „Lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2020 noch im 6-stelligen Bereich, geht man heuer davon aus, dass mit Beginn des neuen Jahres der 8-stellige Bereich erreicht ist. Im Zeitraum von 01.05. bis 31.08.2023 verzeichnete die Buchungsplattform im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 107 % bei Bestellungen, 196 % bei Einzelkäufen und 245 % bei den Umsätzen. Das absatzstärkste Produkt ist im Sommer die Zillertal Aktivcard, die ca. 56 % des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Dass bereits insgesamt 843 aktive Betriebe in Summe 765 unterschiedliche Produkte über die Applikation anbieten, zeigt, dass wir zur richtigen Zeit den richtigen Weg eingeschlagen haben."
Die top vier Hauptmärkte nach Nutzer:innen und Conversion-Rate (Produktkauf) sind Österreich, Deutschland, die Niederlande und die Schweiz.
„Unser Ziel war es, die Digitalisierung nicht nur auf die Buchbarkeit von Unterkünften zu beschränken, sondern auch Erlebnisse und Lifttickets verfügbar zu machen und damit eine virtuelle Plattform für alle zu schaffen. Außerdem war es uns von Beginn an wichtig, ein breites Inventar an touristischen Leistungen abzubilden, sodass jede und jeder die für sich passende Dienstleistung findet“, so Initiator und Ideengeber Andreas Lackner, Geschäftsführer des TVB Mayrhofen-Hippach, über die Entwicklung und Ausgestaltung der Buchungsplattform. Seit 2016 habe sich die Organisationsstruktur vor allem durch das talweite Bekenntnis zur E-Commerce Plattform und die damit einhergehende enge Zusammenarbeit professionalisiert, was zu gestiegenen Umsätzen führte. Die Zukunft von myZillertal liege in der Nutzung der gewonnenen Daten zur Kundenansprache und zum Vertrieb sowie in der Verbesserung von Design und Benutzerfreundlichkeit.
Digitaler Marktplatz steigert die Wertschöpfung vor Ort
Einen Vorteil für kleinstrukturierte Betriebe sieht Maria Pfister, Inhaberin des Weingut Gielerhof Zell am Ziller, in der myZillertal. „Ich war von Beginn an von der Möglichkeit begeistert, unsere Produkte über das digitale Tool bekannter zu machen und so unsere Reichweite zu steigern. App-Besitzer haben auf ihrem Mobiltelefon einen Überblick über das Angebot des gesamten Tals und können jederzeit Produkte kaufen und Erlebnisse buchen.“ Für Pfister ist die der virtuelle Marktplatz ein Aushängeschild für eine hervorragende Zusammenarbeit im ganzen Zillertal.
Auch Marko Fedrizzi, Geschäftsführer von Zillertal Sports, hob hervor, dass die Tool User:innen Komfort biete und die Reichweite für einzelne Anbieter enorm steigere. „Zudem bietet uns die Plattform im Backoffice die Möglichkeit, sich günstig und professionell verschiedener Module zu bedienen. Ein Produkt, dass sehr zielgruppenspezifisch ist, können wir so auf einer darauf spezialisierten Website bewerben, aber die komplette Buchung inkl. Zahlungsabschluss über die myZillertal abwickeln. Das ist einerseits effektiv und spart andererseits Zeit und Ressourcen.“
Aushängeschild für die perfekte Zusammenarbeit
Andreas Dengg, Geschäftsleitung der Zillertaler Gletscherbahn, betonte den Vorteil der Applikation für touristische Betriebe: „Die App ermöglicht es den Gästen und Einheimischen, Leistungen aus dem gesamten Zillertal direkt am Smartphone zu beziehen, das stärkt auch die Wertschöpfung vor Ort. Das macht die Aktivitätenplanung und den Aufenthalt im Tal deutlich komfortabler. Digitale Angebote wie die myZillertal werden von Kund:innen gut angenommen und die Buchungen von beispielsweisen Skipässen laufen reibungslos.“ Außerdem spiegele die digitale Plattform den Zusammenhalt im gesamten Tal wider, da man geschlossen nach außen auftrete.
Weitere Informationen unter www.myzillertal.app